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  vom Staate zu dulden sind?« (1822) von Fr. Walter (d. i. Heinrich Wilhelm
  Löst) verlegte, hatte sich im Herbst 1821 im RWA nachdrücklich für eine
  gewisse Uniformierung dieser ›Damen‹ eingesetzt (Nr. 70 vom 31. August,
  Sp. 1642). Heines Protest gegen die angedrohten Hundezeichen läßt sich da-
5 her auch als Replik auf Schulz interpretieren.
  14,40 Café-Royal] das Café royal, wo Heine zeitweilig seinen Mittagstisch
  hatte (vgl. 17,1–30), befand sich Unter den Linden 33, Ecke Charlottenstraße
  und wird noch in der »Stadt Lucca« (Kap. XII) für sein gutes Essen gepriesen.
  14,43 Hôtel de RomeUnter den Linden 39, ebenfalls Ecke Charlottenstraße.
10 14,43 Hôtel de PetersbourgUnter den Linden 31, zwischen Charlotten- und
  Friedrichstraße.
  15,1–2 die Konditorey von Teichmann] A. P. Teichmann, Unter den Linden
  29, befand sich nur zwei Häuser weiter. War bekannt wegen der französischen
  Zeitungen, die dort auslagen (vgl. »Blätter« I,156).
15 15,5 die große Friedrichstraße] ist genau 3,3 km lang und erstreckt sich als
  die längste Straße der Innenstadt vom Oranienburger bis zum Hallischen Tor.
  Schon im 18. Jahrhundert wurde sie wegen ihrer Länge die »Große Friedrich-
  straße« genannt (vgl. Georg Friedrich Rebmann, »Kosmopolitische Wande-
  rungen durch einen Teil Deutschlands«, 1793, hrsg. von Hedwig Voegt,
20 Frankfurt/Main 1968, S. 85).
  15,6 die Idee der Unendlichkeit] versteckte Ironie gegen Hegels Ideenspeku-
  lationen (vgl. auch 16,29, 28,3 und die Erläuterungen zum Titel von »Ideen.
  Das Buch Le Grand«).
  15,9–10 Sala Tarone] J. Sala-Tarone, italienische Wein- und Delikatessen-
25 handlung, Unter den Linden 32. Hoffmann erwähnt sie in seiner Novelle
  »Die Fermate« (1815); in Fontanes »Schach von Wuthenow« (1883) spielt
  das 3. Kapitel im Weinkeller von Sala-Tarone.
  15,10 Café de Commerce] damit ist wahrscheinlich das Café Gerold Unter
  den Linden 25 gemeint.
30 15,10 Jagor] befand sich Unter den Linden 23 und galt als vornehmstes Re-
  staurant Berlins, in dem der Adel und die Gardeoffiziere verkehrten (vgl.
  »Blätter« I,144). Wird noch im »Buch Le Grand« (Kap. I) als Gourmet-
  Restaurant erwähnt (vgl. 171,20). Wie bei Heine heißt es schon in den
  »Briefen von Freimund« leicht abschätzig über Jagor: »Hr. Jagor führt den
35 Titel Hoftrakteur im Schilde, und macht ihm alle Ehre, was die Pracht der
  Säle, den Reichthum und die Eleganz des Tischgeräths und die äußerst
  prompte Bedienung betrifft; allein die Speisen fand ich bloß theurer, nicht
  besser, als bei Camilli und Leveque, bei welchen man ganz vorzüglich be-
  wirthet wird« (vgl. »Kunst- und Wissenschaftsblatt« Nr. 37 des RWA, 1820,
40 Nr. 78 vom 26. September, Sp. 571).
  15,10 Eine Sonne] ursprünglich war dieses Restaurant ein Gasthaus »Zur
  Sonne« gewesen, dessen goldenes Firmenschild über der Tür Jagor einfach
  beibehalten hatte.
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