Rhein-Zeitung, 03.12.2004

72 Millionen Zeichen: Heinrich Heine online
Düs­sel­dorf - Das umfang­rei­che Lebens­werk des Dich­ters Hein­rich Heine (1797-1856) ist künftig im welt­wei­ten elek­tro­nischen Netz ver­füg­bar.

Bis etwa 2007 sollen im Inter­net nicht nur sämt­liche Schrif­ten, Gedichte und Briefe, sondern auch deren wis­sen­schaft­liche Erläu­terun­gen sowie Doku­mente zu Leben und Werk Heines kom­plett ver­füg­bar sein.

Das Heine-Portal www.hhp.uni-trier.de ver­einigt die beiden wis­sen­schaft­lichen Gesamt­aus­gaben, die seit den 70er Jahren in der Bun­des­repu­blik und der dama­ligen DDR ent­stan­den sind, teilten Spre­cher des Heine-Insti­tutes in Düs­sel­dorf, des Kom­petenz­zen­trums für elek­tro­nische Ersch­ließung der Uni Trier und der NRW- Kunst­stif­tung am Freitag in Düs­sel­dorf mit.

Die ins­gesamt 26 500 Buch­sei­ten der beiden Aus­gaben mit 72 Mil­lio­nen Zeichen - von fleißi­gen Chi­nesin­nen elek­tro­nisch auf­berei­tet - sind ver­knüpft mit digi­tali­sier­ten Hand­schrif­ten, Bild- und Buch­bestän­den - zunächst aus dem Düs­sel­dor­fer Heine-Archiv. Auf Dauer sollen elek­tro­nisch welt­weit mög­lichst alle lite­rari­schen Zeug­nisse und Quellen zum Heine-Werk im Inter­net zentral gespei­chert und kos­ten­los abruf­bar sein.

Schon jetzt ist der etwa 3250 Stücke umfas­sende Brief­wech­sel, der nach Namen oder Datum abge­fragt werden kann, auch mit vielen Neu­fun­den und bisher unver­öffent­lich­ten Exem­pla­ren wis­sen­schaft­lich auf­berei­tet doku­men­tiert. Fotos zeigen sowohl die Hand­schrif­ten Heines als auch zeit­genös­sische Druck­ver­öffent­lichun­gen des welt­bedeu­ten­den Schrift­stel­lers, der an der Schwelle zwi­schen Roman­tik und lite­rari­scher Moderne stand. Wegen der hohen Qua­lität der Abbil­dun­gen könnten sie als „di­gita­lisierte Sicher­heits­ver­fil­mung” sogar die Prä­sen­tation der wert­vol­len Ori­ginale in Aus­stel­lun­gen über­flüs­sig machen, hieß es.

Mit dem Hein­rich-Heine-Por­tal, das rund 800 000 Euro kostet, werde erst­mals ein Schrift­stel­ler deut­scher Sprache für Wis­sen­schaft­ler und inter­essierte Leser in diesem Umfang elek­tro­nisch prä­sen­tiert.


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