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| | schen Parlament angehörte und am 9. Februar 1828 den Gesetzentwurf |
| | über den Malzaufschlag kritisch erörtert hatte. Das Gesetz konnte wäh- |
| | rend der Legislaturperiode nicht durchgesetzt werden. |
| | Großschwätzer bis Lumpengesindels] für die Druckfassung ver- |
5 | | schärft. In der vorausgehenden Reinschrift ist nur von Lumpengesindel |
| | die Rede. Poltrons aus frz. poltron, Memme. |
| | 22–23,21 Ich kann bis unserer Stadt] Karikatur des Philologen und |
| | Turnlehrers Hans Ferdinand Maßmann (1797–1874), den Heine seit sei- |
| | nem Münchener Aufenthalt zur satirischen Lieblingskreatur im Panopti- |
10 | | kum seiner Deutschland-Kritik machte. Eine Selbstbiographie dieses uner- |
| | müdlichen Gelehrten und Turnpädagogen, der durch seine äußere |
| | Erscheinung und durch seine vielfältigen und zum Teil autodidaktisch |
| | erworbenen Fähigkeiten intellektueller und handwerklicher Art Anlaß |
| | genug zum Spott bot, findet sich in Gelehrtes München im Jahre 1834, |
15 | | hrsg. von Adolph von Schaden (München 1834, S. 68–76; dort auch die fol- |
| | genden Zitate). Maßmann, der seit 1826 in München an der hohen |
| | Schule Vorlesungen über das Nibelungenlied und ältere deutsche Litera- |
| | tur überhaupt vor Studierenden und Künstlern hielt, erlangte im Jahre |
| | 1829 eine Anstellung als Königl. Professor, während Heines entspre- |
20 | | chende Bemühungen scheiterten. Das allein reicht jedoch zur Erklärung |
| | der massiven Angriffe Heines nicht aus. Es ist in München offensichtlich |
| | auch zu persönlichen Konfrontationen gekommen. Zuvor hatte Maßmann |
| | in einem Überblick Das vergangene Jahrzehend der deutschen Literatur |
| | Heine noch zu den Einzelnen edlen und kräftig Anstrebenden gerechnet |
25 | | (München 1827, S. 36). C. Euler und R. Hartstein berichten, daß es zwi- |
| | schen Heine und Maßmann mehrfach gelegentlich des gemeinsamen Mit- |
| | tagstisches zu ziemlich heftigen Auseinandersetzungen kam (Werner/ |
| | Houben I, 166). Im Februar 1828 traf sich Heine regelmäßig im Cafhaus |
| | Scheidel mit Wit von Dörring, Harro Harring, Maßmann und Georg Fein, |
30 | | wobei es öfters zu lebhaften Auseinandersetzungen zwischen den Bur- |
| | schenschaftern und Heine, den Fein als romantischen Kosmopoliten |
| | charakterisiert, gekommen ist. Heine mußte sich u. a. von Maßmann |
| | mit Schutzjude titulieren lassen (vgl. Ulrich Schulte-Wülwer, Die lite- |
| | rarische Verarbeitung des griechischen Freiheitskampfes – Harro Harring |
35 | | als Theaterdichter 1822–1828, in: Mitteilungen der Harro-Harring- |
| | Gesellschaft H. 4/5 (1985/86). Der Düsseldorfer Maler Gustav Adolf |
| | Köttgen will sogar in München Zeuge gewesen sein, wie Heine, bei einer |
| | Begegnung mit Maßmann im Universitäts-Gebäude, diesem ein Schimpf- |
| | wort zugerufen und dafür von Maßmann eine schallende Ohrfeige emp- |
40 | | fangen habe (Friedrich Roeber, Litteratur und Kunst im Wupperthale |
| | bis zur Mitte des gegenwärtigen Jahrhunderts, Iserlohn 1886, S. 159f.). |
| | Mit seinen typischen Attributen taucht Maßmann dann in zahlreichen |
| | Werken Heines als stehende Figur seines Witzes wieder auf, u. a. in der |