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10 | | Der französische Geiger Alexandre-Jean Boucher (vgl. »Briefe aus Berlin«, |
| | Erläuterung zu ) hatte es durch raffinierte Propaganda und ge- |
| | schickte Taschenspielertricks verstanden, das Berliner Publikum so für sich |
| | einzunehmen, daß man ihn als die Hauptattraktion der musikalischen |
| | Saison betrachtete und seine 9 Konzerte, die er 1821 in Berlin gab, zu Bomben- |
15 | | erfolgen wurden (vgl. Erläuterung zu , und ). Heine, der sich |
| | in seinen späteren »Briefen aus Berlin« mehrfach über Boucher mokiert und |
| | vor allem seine Geldgier hervorhebt (vgl. ), findet es daher fast |
| | grotesk, daß die französische Presse schon im Jahre 1817 auf diesen »Sokrates |
| | der Violinisten« hereingefallen ist. |
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| | Boucher, der Sokrates der Violinisten. In: »Der Zuschauer. Zeitblatt für |
25 | | Belehrung und Aufheiterung.« 1821, Nr. 150 vom 15. Dezember, S. 4. Unter- |
| | zeichnet mit Sir H a r r y . |
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| | 6 den Gubitzschen G e s e l l s c h a f t e r von 1817 durchblätternd] Heine |
| | unterhielt damals einen recht engen Kontakt mit Gubitz (vgl. Erläuterung |
| | zu ), der in seinem »Gesellschafter« seit dem Sommer 1821 eine Reihe |
| | kleinerer Beiträge und Gedichte Heines gebracht hatte. Die von Heine zitierte |
35 | | Stelle in der Nr. 32 des »Gesellschafters« vom 24. Februar 1817 lautet ohne |
| | die von Heine vorgenommene Kürzung: »Ein gewisser Boucher, der jetzt |
| | mit seiner Frau Conzerte in Paris giebt, nennt sich den ›Sokrates der Violi- |
| | nisten‹ und das Journal de Commerce versichert, daß er sich auch als einen |
| | solchen b e w ähr e . – Es ist ein ächtnationaler Ausdruck, da die Weisheit der |
40 | | Franzosen immer gleich einem vorübergehenden Klange ist!« (S. 128). |
| | 9 mit seiner Frau] Madame Boucher war eine gefeierte Pianistin und |
| | Harfenistin und trat häufig mit ihrem Mann zusammen auf (vgl. Erläuterung |
| | zu ). |